Fünf Stolpersteine, die Teams ausbremsen – und wie Sie sie überwinden
- Rosemarie Thiedmann

- 26. Sept.
- 3 Min. Lesezeit

Wenn Zusammenarbeit zum Kraftakt wird
Teamarbeit ist kein Selbstläufer. Wenn neue Tools kommen, Routinen wackeln und Generationen mit unterschiedlichen Erwartungen aufeinandertreffen, erlebe ich oft, dass die Stimmung schnell kippt. Die folgenden fünf Stolpersteine tauchen in vielen Teams auf. Wer sie erkennt, kann sofort gegensteuern.
1) Vertrauen fehlt
Jüngere wollen sich nicht blamieren. Ältere wollen nicht als „von gestern“ gelten. Also spricht niemand offen über Unsicherheiten oder Fehler. Vertrauen entsteht durch echte Begegnung.
Was Sie tun können:
Erzählen Sie in der nächsten Teamsitzung von einem Moment, in dem Sie selbst Lernhilfe gebraucht haben. Vereinbaren Sie „Fragen erwünscht“ als Teamregel.
Prompt
„Wie mache ich heute sichtbar, dass es in meinem Team okay ist, etwas noch nicht zu wissen?“
2) Konflikte werden gemieden
Spannung liegt in der Luft, doch niemand spricht sie an. Unterschiedliche Kommunikationsstile prallen aufeinander. Aus Angst vor Eskalation bleiben Themen ungeklärt.
Was Sie tun können:
Öffnen Sie Meetings mit der Frage: „Gibt es etwas, das gesagt werden sollte, bisher aber keinen Raum hatte?“
Vereinbaren Sie klare Gesprächsregeln: konkret, respektvoll, lösungsorientiert.
Prompt
„Welchen sicheren Rahmen schaffe ich heute, damit auch unangenehme Themen auf gute Art zur Sprache kommen?“
3) Entscheidungen werden nicht mitgetragen
Wenn Beteiligung nur formal ist, steigt der stille Widerstand. Stille Stimmen bleiben ungehört. Erfahrene Kräfte schalten ab, wenn Einwände ignoriert werden.
Was Sie tun können:
Holen Sie gezielt die Perspektiven derer ein, die noch nichts gesagt haben.
Fragen Sie vor Beschluss: „Was fehlt euch noch, um mitzugehen?“
Prompt
„Wie sorge ich heute dafür, dass Entscheidungen nicht nur verkündet, sondern wirklich getragen werden?“
4) Verantwortung wird abgeschoben
„Nicht meine Aufgabe“ – dann bleibt Arbeit liegen. Über Hierarchie- und Altersgrenzen hinweg wird Feedback vermieden oder zu hart formuliert.
Was Sie tun können:
Leben Sie Peer‑Feedback vor: „Ich sehe Potenzial. Ich unterstütze dich gern.“
Vereinbaren Sie Teamzusagen: Wer übernimmt was bis wann – sichtbar für alle.
Prompt
„Welche eine Peer‑Verantwortung kann ich heute stärken, jenseits von Dienstwegen und Dienstalter?“
5) Der Blick fürs Ganze geht verloren
Wenn jeder nur das eigene Projekt sieht, fehlt die gemeinsame Richtung. Jüngere kennen Ziele oft nicht. Erfahrene haben sie aus Frust aus dem Blick verloren.
Was Sie tun können:
Starten Sie die Woche mit einem kurzen Blick auf das große Ganze – im Dialog, nicht als Vortrag. Zeigen Sie, welchen Beitrag jede Rolle zum gemeinsamen Ergebnis leistet.
Prompt
„Wie mache ich heute spürbar, dass wir an einem größeren gemeinsamen Ziel arbeiten?“
Wo KI Teams sichtbar unterstützt
Neue Technologien lösen keine Teamprobleme. Sie können aber helfen, bessere Gespräche zu führen. Tools wie Kibun oder Moodtalk machen sichtbar, was sonst ungesagt bleibt, strukturieren Feedback und setzen Gesprächsanlässe – besonders in verteilten und hybriden Teams. Wirksam wird KI dort, wo Führung den Mut hat, hinzuschauen und dranzubleiben.
Abschluss‑Prompt für Führungskräfte
„Welcher der fünf Stolpersteine bremst uns gerade am stärksten – und welche kleine Veränderung setze ich heute in Gang?“
FAQ
Wie stärke ich Vertrauen im Team schnell?
Durch Vorbild: eigene Unsicherheiten ansprechen, „Fragen erwünscht“ zur Regel machen, Fehler besprechbar machen.
Wie verhindere ich stille Verweigerung bei Entscheidungen?
Echte Beteiligung vor dem Beschluss, gezielt stille Stimmen einholen, offene Punkte klären, Entscheidung und Begründung transparent machen.
Wie etabliere ich Peer‑Feedback ohne Verletzungen?
Rahmen vereinbaren, Ich‑Botschaften nutzen, auf Beobachtung statt Bewertung fokussieren, positives Gegenangebot machen.





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