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Was generationengerechtes Lernen für den KI-Wandel bedeutet

Bild KI-generiert: Drei Personen und ein Roboter sitzen an einem Tisch, während Rosemarie Thiedmann auf ein Flipchart zeigt.
Bild KI-generiert: Drei Personen und ein Roboter sitzen an einem Tisch, während Rosemarie Thiedmann auf ein Flipchart zeigt.

Latein war mein Stolperstein. Ich erinnere mich an einen Sonntagnachmittag, an dem ich mit einer Schulfreundin Vokabeln paukte. Ich fühlte mich sicher. Am nächsten Morgen kam die Abfrage, und mit ihr ein Lehrer, der uns allen ein wenig Angst machte. Ich bekam eine Fünf. Diese Note hat mein Selbstvertrauen tiefgehend erschüttert.


Damals wusste ich noch nicht, was Stress mit dem Gehirn macht. Ich kannte die Vergessenskurve von Ebbinghaus nicht und keine Lerntechniken. Ich dachte nur, ich kann das offensichtlich nicht. Jahre später habe ich verstanden, was in mir passiert war und dass ich erfolgreich hätte lernen können. Durch Hermann Ebbinghaus‘ Forschungen erkannte ich später, dass ich mindestens fünf Wiederholungen für das ungeliebte Latein gebraucht hätte.


Heute gebe ich dieses Wissen über Lernprozesse weiter. Und ich bin überzeugt: Lernen ist eine Führungsaufgabe. Nicht im Sinne von „alle müssen wieder in die Schule“. Sondern im Sinne von Verständnis dafür, wie Lernen funktioniert, und wie unterschiedlich es verläuft.


Was Lernbedürfnisse im Team so unterschiedlich macht


Manche Menschen lernen schnell, weil sie früh erfahren haben, dass sie auch aus Fehlern lernen dürfen. Andere blockieren beim ersten Stolperstein, weil alte Erlebnisse wach werden. In einem Seminar hat mir eine Führungskraft erzählt, dass er an einer Karrierechance scheitert. Das nötige Können hätte er gehabt. Doch das erforderliche Englischlernen für die Bereichsleiterstelle erinnerte ihn zu stark an vergangene Erniedrigungen durch eine Lehrerin. Momente, die sich tief eingebrannt hatten und die niemand bei dieser souveränen Person vermutet hätte.


Ich habe viele solcher Geschichten gehört – von Auszubildenden bis zu erfahrenen Fachkräften. Sie zeigen, dass Lernprozesse nie rein fachlich sind. Sie sind emotional verankert. Und sie verlaufen altersabhängig ganz unterschiedlich. Wer mit 16 lernt, lernt anders als mit 46 oder 66. Tempo, Stil und Motivation unterscheiden sich oft stark.


Wie Lernen zum Erfolgsfaktor für den digitalen Wandel wird


KI kommt in die Unternehmen, und mit ihr die Anforderung, sich neues Wissen anzueignen.

Nicht alle gehen diesen Schritt gleich leicht. Manche starten spielerisch. Andere zögern, weil ihnen die Struktur fehlt, die Sprache fremd ist oder alte Lernblockaden im Weg stehen.


In altersgemischten Teams wird das besonders sichtbar. Die Jüngeren sind oft schneller. Die Erfahreneren bringen tiefgehende Erfahrungen und Praxiswissen. Beide Perspektiven braucht es, besonders, wenn Veränderungen wie KI-Einführung bevorstehen.


Führungskräfte, die das erkennen, können gezielt unterstützen. Sie schaffen individuelle Spielräume fürs Lernen, die den unterschiedlichen Bedürfnissen ihrer Teammitglieder gerecht werden. Sie nehmen Ängste ernst. Und sie ermöglichen, dass neue Tools wie KI nicht nur eingeführt, sondern wirklich verstanden und gerne genutzt werden.


Wie KI Lernen im Unternehmen erleichtert und individualisiert


Künstliche Intelligenz kann motivieren, begleiten, sortieren und Rückmeldung geben. Sie passt sich dem Tempo der Nutzer:innen an, wenn man weiß, wie man mit ihr spricht.


Ich sehe großes Potenzial darin, dass Menschen durch KI neue Lernzugänge finden. Manche werden durch sie erleben, wie sich echter Erfolg beim Lernen anfühlt. KI kann auf unterschiedliche Bedürfnisse eingehen, wenn man sie darauf trainiert. Das Tool bewertet nicht, aber es hat das Potenzial Menschen zu motivieren und dort zu unterstützen, wo sie es am ehesten brauchen.


KI kann helfen, Wissen zu strukturieren, Inhalte zu erklären und den eigenen Fortschritt sichtbar zu machen. Sie wird kein menschliches Feedback ersetzen. Doch sie kann ein Partner in einem Lernprozess sein, der sonst vielleicht nie begonnen hätte.


KI-Prompt für Führungskräfte:


„Bitte formuliere drei Vorschläge mit unterschiedlichen Lernangeboten für mein Team. Die Teammitglieder sind zwischen 23 und 58 Jahre alt, arbeiten teils digitalaffin, teils klassisch vor Ort. Ziel ist, ihnen die Nutzung von KI im Arbeitsalltag leicht und motivierend näherzubringen. Bitte stelle mir zunächst drei Rückfragen, damit du diese Aufgabe optimal ausführen kannst.“

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